Anja Konjen

Fachbereichsleiterin | Klavier | Korrepetition

Lehrkraft Anja Konjen

Welche Erinnerungen an meine eigene Ausbildung habe ich?

Ich habe einen qualitativ sehr hochwertigen Unterricht an der Bautzener Musikschule erhalten. Es gehörte für mich dazu, neben dem Klavierunterricht „von der Pike auf“ zuerst in die musikalische Grundausbildung, in den Kinderchor, den Theorieunterricht, den Mädchenkammerchor zu gehen und mich allseitig mit Musik zu beschäftigen. Mit dem Kinderchor sang ich bei vielen Schüler- und Musikschulkonzerten mit und begleitete das ein oder andere Lied am Klavier. Später war es dann der Mädchenkammerchor, der mir unzählige wunderbare musikalische Erlebnismomente ermöglichte und das musikalische Empfinden stark förderte. Einen ganz starken Einfluss hatte dabei Frau Dr. Magdalene Kemlein.

Besonders meine Klavierlehrerinnen im fortgeschrittenen Unterricht verlangten viel und waren strenge und autoritäre Musikerpersönlichkeiten. Es gab zuhause stets viele Stücke zu erarbeiten, denn auch eine Unterrichtsstunde war ja länger als heute. Undenkbar wäre es gewesen, von mir gewählte Wunschstücke, wie z.Bsp. aus Pop oder Musical in den Unterricht mitzubringen. Prüfungen waren Pflicht und hatten einen hohen Stellenwert. Wer sie nicht bestand, durfte nicht in der Musikschule weiterlernen.

Was ist mir in meinem Unterricht mit Schülern wichtig?

Ich möchte ihnen Musik als etwas Bereicherndes, Schönes, Kraftgebendes nahebringen. Sie sollen frei von Angst vor falschen Tönen in den Unterricht kommen. Ich möchte ihnen meine Begeisterung für die Musik, die ich liebe, vermitteln. Auch wenn sie manchmal keine Lust zum Üben haben oder die Zeit dafür wieder mal knapp war, möchte ich ihnen Mut machen und sie motivieren über „ihren Schatten zu springen“. Damit sie das gute Gefühl kennenlernen, stolz auf selbst Erreichtes sein zu können und andere (die Zuhörer) mit Selbstgeschaffenem erfreuen zu können.

Ich begrüße es sehr, wenn Schüler eigene Wunschstücke in den Unterricht mitbringen. Sehr gerne unterstütze ich sie dabei, Ihren musikalischen Vorlieben Ausdruck zu verleihen. Musik dringt unmittelbar ins Herz. Diese wunderbare Eigenschaft dürfen wir Pädagogen unseren Schülern mit auf den Lebensweg geben und sie dabei unterstützen, Multiplikatoren dessen zu sein. Für mich kann es keinen schöneren Beruf geben.

Manchmal brauchen Schüler nicht das Lehrer“ohr“, sondern das Lehrer“herz“, um ihre Sorgen/Nöte mal „rauszulassen“. Mir ist es wichtig, eine wertschätzende, emphatische, offene und vertrauensvolle Unterrichtsatmosphäre zu schaffen.

Was spiele ich selbst am liebsten?

Meine große Liebe gehört der Musik Astor Piazollas und dem Tango Argentino. Seit über 20 Jahren musiziere ich diese Musik als Pianistin in meinem Tangoorchester und verliere nicht die Lust und Leidenschaft daran. Sehr gerne spiele ich auch die Meister des Impressionismus wie z.Bsp. Isaac Albéniz, Manuel de Falla, Maurice Ravel, Claude Debussy.

Starken Einfluss auf die Herangehensweise mit argentinischer Musik hat meine über 10-jährige sehr intensive Beschäftigung mit der Alten Musik, speziell dem Cembalo. Sehr gerne spiele ich auch dieses Instrument und nehme die Besonderheiten der historischen Aufführungspraxis in das Musizieren der barocken Literatur am „modernen“ Klavier mit hinein.

Unterrichtsfächer von Anja Konjen